Die Künstlerin Pia Hentunen verwendet bei Ihrer Arbeit Acryl– und Polycarbonatplatten (Plexiglas). Sie möchte mit ihrer Kunst die Mehrschichtigkeit der Welt und ihre unterschiedlichen Ebenen hervorbringen. Transparente Kunststoffmaterialien bieten hier eine gute Möglichkeit. Als Hauptmaterial hat sich Hentunen für Plexiglas entschieden, da dies bei der Handhabung nicht so leicht bricht wie Glas. Die Künstlerin verwendet in ihren Kunstwerken bereits seit zwei Jahrzehnten Kunststoffe. Lesen Sie hier die Tipps zum Thema „Malerei auf Plexiglas“ von Pia Hentunen.

Die Malerei auf Plexiglas bietet viele Möglichkeiten

Im Vergleich zum Malen auf herkömmlichen Leinwänden bietet eine transparente Plexiglasscheibe komplett neue Möglichkeiten für die Schaffung von Kunstwerken. Die Platte kann auf der Vorderseite, auf der Rückseite oder auf beiden Seiten bemalt werden. Beim Bemalen der Rückseite muss die umgekehrte Reihenfolge der Farben beachtet werden: Die auf eine Seite zuunterst aufgetragene Farbe ist auf der anderen Seite zuoberst sichtbar. Außerdem ist das Bild auf der anderen Seite als Spiegelbild sichtbar. Durch die Kombination mehrerer Platten übereinander erzielt man Mehrdimensionalität. Dreidimensionale Arbeiten gelingen auch, indem man die Acrylplatten in unterschiedliche Formen schneidet und sie beispielsweise durch Einkerbungen zusammenfügt. Dünne Polycarbonatplatten können zudem im kalten Zustand zu einem Bogen gekrümmt werden. Die Transparenz ist einer der inspirierendsten Aspekte bei der Malerei auf Plexiglas. Auf diesem Material angefertigte Kunstwerke leben mit dem Licht ihrer Umgebung und erscheinen bei unterschiedlichem Licht jeweils anders. Auch bei der Lichtdurchlässigkeit und der Lichtbrechung gibt es zwischen Materialien, Farben und Stärken Unterschiede.

Geeignete Farben für Acryl- und Polycarbonatplatten

Malerei auf Acryl- und Polycarbonatplatten gelingt problemlos. Die Farbe haftet gut auf den Platten, daher ist keine spezielle Grundierung erforderlich. Im Vergleich zu einer gewöhnlichen Leinwand ist die Oberfläche von Acryl glatter und „farbabweisend“, das heißt, die Farbe wird nicht vom Material absorbiert. Die Platten können mit beinahe allen Farben bemalt werden: Öl-, Acryl-, Alkyd- und Sprayfarben sowie mit Farbmarkern und Acryltinten. Bei einem einzigen Kunstwerk können unterschiedliche Farben verwendet werden. Die Trocknungsdauer von Farben hängt von der verwendeten Farbe ab. Ölfarben trocknen beispielsweise deutlich langsamer als Acrylfarben auf Wasserbasis, die sofort trocknen.

Kunst auf Kunststoff – eine entsprechende Position und das entsprechende Werkzeug

Bei Kunst auf Kunststoff steht eine breite Palette an Techniken zur Auswahl. Verschiedene Bearbeitungsmethoden können gemischt und im selben Werk verwendet werden. Die Platten können beispielsweise gefräst oder graviert werden, sodass die Farbe auf der gravierten Oberfläche anders erscheint. Bilder können mithilfe unterschiedlicher Methoden auf die Platte aufgetragen werden. Zum Malen können alle traditionellen Werkzeuge verwendet werden: Pinsel, Schwämme, Sprayfarbe oder die eigenen Finger. Bei der Malerei auf Plexiglas gibt es bezüglich Malposition keine Einschränkungen. Es kann auf einer Staffelei oder waagerecht auf einem Tisch gemalt werden. Bei dem Malen auf der Rückseite sollte das Plexiglas gelegentlich umgedreht werden, um zu sehen, wie die Vorderseite aussieht. Die Malposition und die Zusammensetzung der Farbe haben ihrerseits Einfluss auf das Farbverhalten und darauf, ob die Farbe bei der Arbeit fließt.

Entspricht das Ergebnis nicht Ihren Vorstellungen, lässt sich die Farbe am einfachsten von dem Plexiglas entfernen, solange sie noch etwas feucht ist. Das Entfernen der Farbe kann auch als Technik bei der Arbeit verwendet werden, so können auch andere Ergebnisse erzielt werden. Farbe kann leichter von einer glänzenden als von einer matten Oberfläche entfernt werden, denn Letztere ist leicht porös. Ein fertiges Werk kann beispielsweise durch das Besprühen der Oberfläche mit Autolack versiegelt werden.