Thermoformverfahren

Thermoformverfahren

Durch das Thermoformen von Kunststoff sind sowohl einfache Biegungen als auch komplizierte Formen möglich. Für gerade Biegekanten reicht ein Heizdraht, mehrdimensionale Gegenstände dagegen werden in der Thermoformmaschine erhitzt und geformt.

Wir nutzen Thermoformverfahren beispielsweise zum Biegen von Windschutzscheiben für Boote.

Die Wahl von Material und Bearbeitungsverfahren richtet sich nach den benötigten Eigenschaften,  Maßen und Formen sowie der gewünschten Stückzahl.

Positives und negatives Thermoformen

Für das Thermoformen (Positiv- oder Negativverfahren) wird ein Formstück benötigt. Dies ist zu Beginn der Produktion ein Kostenpunkt, jedoch deutlich preisgünstiger als Spritzgussformen.

Beim positiven Thermoformen wird der erwärmte Kunststoff über die Form gezogen oder gedrückt und auf ihr abgekühlt. Dies empfiehlt sich für Einzelstücke und Kleinserien.

Negatives Thermoformen bedeutet, dass die heiße Kunststoffplatte mittels Vakuum in die Form hineingesogen wird. Hierdurch sind besonders anspruchsvolle Formen möglich.

Unter den transparenten Kunststoffen eignet sich vor allem PETG hervorragend für beide Varianten. Auch Acrylglas (PMMA) lässt sich gut formen; darüber hinaus wird gelegentlich Polycarbonat (PC) verwendet. Unter den Standardkunststoffen eignen sich besonders ABS, Polystyrol (PS) und Polypropylen (PP) gut für beide Thermoformverfahren.

Abdeckhaube
Abdeckhaube

Warmbiegung von Kunststoff

Beim Warmbiegen wird die betreffende Stelle der Kunststoffplatte mit Hilfe eines Heißluftföhns oder Heizdrahts lokal erhitzt, bis sie elastisch wird. Hierdurch lassen sich einfache Kanten und Bögen formen.

Zum Warmbiegen eignen sich weitgehend dieselben Materialien wie zum Thermoformen

Bezüglich transparenter Kunststoffe ist zu beachten, dass Acrylglas nur warm gebogen werden kann; bei der Kaltbiegung würde dieses Material brechen. Gebogenes Acrylglas ist sehr formstabil. Polycarbonat kann warm gebogen werden, besonders lange Biegekanten können sich jedoch in unerwünschter Krümmung des Werkstücks zeigen.

PETG eignet sich hervorragend sowohl zum Warmbiegen als auch zum Thermoformen und verspricht dauerhafte Formstabilität für spitze Kanten wie auch für geschwungene Bögen.

Das Bearbeitungsverhalten aller Polyethylene (PE 300/PE 500/PE 1000) ist gleich und ihre Warmbiegung ist kein Problem. Das Material strebt jedoch in seinen Ausgangszustand zurück und muss daher nach der Biegung mechanisch in Form gehalten werden.

Auch für Polypropylen (PP) gilt, dass die Warmbiegung keine Schwierigkeiten bereitet, das Werkstück jedoch danach mechanisch gegen Rückbiegung gesichert werden muss.ABS und Polystyrol (PS) eignen sich gut für die Warmbiegung und behalten danach von sich aus ihre Form.


Falls Sie Fragen zum Warmbiegen oder Thermoformen von Kunststoff haben, wenden Sie sich bitte an unseren Kundendienst. Wir helfen Ihnen, das richtige Material und die beste Bearbeitungsalternative zu finden.